Kein WLAN in Schule und Jugendeinrichtungen und fehlende Möglichkeiten der digitalen Teilhabe, keine Fachkräfte, fehlende Infrastruktur, eine alternde Bevölkerung, schwächelnde Zivilgesellschaft – ländlichen Räumen werden insbesondere bei Fragen der Digitalisierung und dem Aufwachsen von jungen Menschen mit Defiziten und negativen Eigenschaften verbunden. Diese Zuschreibungen sind verkürzt und erzeugen kein realistisches Bild. Denn die Herausforderungen der (medienpädagogischen) Kinder- und Jugendarbeit sind genauso unterschiedlich und vielfältig wie die Sichtweisen auf die Besonderheiten und Lebensbedingungen des ländlichen Raumes in Brandenburg.

Vor allem aber verstellen diese stereotypen Darstellungen den Blick auf eine besondere Eigenschaft ländlicher Räume und ihrer Akteur:innen: die Bereitschaft zu unkonventionellen Lösungen und ein hohes Maß an Innovationspotential.

Mit dem Projekt jumblr^JIM, das der Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V. seit 2019 umsetzt, werden diese innovativen Lösungen sichtbar gemacht. Im Englischen steht „jumble“ für „Durcheinander“ – bei jumblr^JIM steht es für medienpädagogische Vielfalt in ländlichen Räumen in Brandenburg. jumblr^JIM versteht sich als Erprobungsprojekt und versucht der Komplexität und Diversität ruraler Sozial- und Lebensräume in unserem Bundesland durch die Vermittlung von Wissen, das Setzen von Impulsen, durch Vernetzung und den Transfer von Erkenntnissen gerecht zu werden.

Die gesammelten Erfahrungen der vergangenen Jahre werden auf dem Bildungspolitischem Forum des Landesfachverbandes Medienbildung Brandenburg vorgestellt. Entstanden ist u.a. eine Publikation mit Erkenntnissen, konkreten Empfehlungen und Best-Practice-Projekten. Mit Vertreter:innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Medienpädagogik werden Denkanstöße und konkrete Utopien zur (außerschulischen) Medienbildung in ländlichen Räumen diskutiert.