Wissen teilen, Wandel gestalten: Brandenburg auf der Smart Country Convention 2025
Wie gelingt es, digitale Lösungen in der Hauptstadtregion zu skalieren? Und wie können Kommunen voneinander lernen, um den digitalen Wandel gemeinsam zu gestalten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Netzwerks Smart-Region Brandenburg und der DigitalAgentur Brandenburg auf der diesjährigen Smart Country Convention in Berlin. Gemeinsam mit Berlin Partner und Vertreterinnen und Vertretern aus Ministerien, Kommunen und Modellprojekten Smart City wurde deutlich: Der Schlüssel liegt in der Zusammenarbeit – über Stadt- und Landesgrenzen hinweg.
Staatssekretärin Dr. Ina Bartmann aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg eröffnete die gemeinsame Session mit einem klaren Appell: Wissenstransfer und Skalierung gelingen nur durch einen offenen, gewinnbringenden Austausch. Brandenburg habe dafür bereits wichtige Grundlagen geschaffen – mit gezielter Förderung von vier Modellkommunen, dem Qualifizierungsprogramm „Smart City Manager“, das inzwischen bundesweit ausgerollt wurde, sowie dem Aufbau eines Beratungsangebots und des Smart-Region-Netzwerks durch die DigitalAgentur Brandenburg – gemeinsam mit den beiden Netzwerksprecherinnen Cathleen Rohr-Mehani (LK Spree-Neiße) und Stefanie Kuntze (Herzberg). All das sind Bausteine für eine smarte Hauptstadtregion, in der gute Ideen nicht nur entstehen, sondern auch weitergetragen werden.
Wie wichtig Netzwerke für die Verstetigung digitaler Lösungen sind, zeigte die anschließende Paneldiskussion „Allianzen für smarte Städte und Regionen“. Angela Brandenburg (Abteilungsleiterin, Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung), Karen Laßmann (Leiterin Bereich Smart City & Datenmanagement, Senatskanzlei Berlin), Ulrike Strohkark (Leiterin Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz & Netzwerksprecherin SC Berlin), Cathleen Rohr-Mehani (Digitalisierungsbeauftragte LK Spree-Neiße & Netzwerksprecherin Smart-Region Brandenburg) und Malte Specht (Projektleiter „Zukunftsschusterei“ – MPSC Bad Belzig und Wiesenburg/Mark) diskutierten, wie Wissenstransfer konkret gelingen kann.
Dabei wurde deutlich: Netzwerke sind nicht nur Orte des Austauschs, sondern aktive Treiber des digitalen Wandels. Sie schaffen Vertrauen, ermöglichen gemeinsames Lernen und helfen, Ressourcen zu bündeln. Gleichzeitig wurde klar, dass Verstetigung Zeit, Strukturen und politische Rückendeckung braucht – und dass es Räume braucht, in denen sich Akteurinnen und Akteure begegnen und voneinander lernen können.
Wie Wissenstransfer in der Praxis konkret aussehen kann, zeigten im Anschluss fünf Modellprojekte Smart City sowie das Netzwerk InNoWest. Sie präsentierten konkrete Lösungen zur Klimaanpassung – von Sensorik und Dateninfrastruktur über Bürgerbeteiligung bis hin zu offenen Softwarelösungen. Leonard Higi stellte die Arbeit von InNoWest vor und zeigte, wie datenbasierte Entscheidungen auf Grundlage von Umweltsensorik in brandenburgischen Kommunen bereits heute Realität sind. Hierbei wurden die beiden Projekte „Transferprojekt Sensorik“ und MOSIDI vorgestellt.
Die Stadt Guben berichtete von ihren positiven Erfahrungen mit agilen Arbeitsmethoden, die auf schnelle Rückkopplung und flexible Anpassung setzen. Besonders betont wurde die Bedeutung der Bürgerbeteiligung – etwa bei der Entwicklung öffentlicher Plattformen und Apps, die nur dann funktionieren, wenn sie echte Bedarfe aufgreifen.
Die Stadt Potsdam zeigte, wie eine gemeinsame Sensorik-Infrastruktur vielfältig genutzt werden kann – etwa für den Betrieb von Sportplätzen, zur Steuerung von Cooling Points oder zum Hochwasserschutz.
Die Modellregion Belzig/Wiesenburg/Mark präsentierte ihre Wasserkarte zur Bodenfeuchtemessung als Citizen-Science-Projekt, bei dem Bürgerinnen und Bürger selbst Daten erheben und so ein besseres Verständnis für wissenschaftliche Zusammenhänge entwickeln.
Die Smart City Berlin stellte mit „SmartWater Berlin“ drei Projekte für eine klimaresiliente Stadt vor: Berlin BlauGrün, das Hochwasser-Infoportal und den Blau-Grünen Infrastrukturplaner.
Am Nachmittag wurde das Thema Allianzen noch einmal auf der großen Bühne vertieft. Auf der @FORUM Stage diskutierten Beate Albert (für das Netzwerk Smart City Berlin), Dr. Doreen Burdack (für das Netzwerk Smart-Region Brandenburg), Felix Schulz von Thun (für das Netzwerk Smarte Hanse & Stadtwerke Lübeck) und Renate Mitterhuber (BMWSB) gemeinsam mit Olaf Neuman (DigitalAgentur Brandenburg), wie durch Zusammenarbeit Synergien entstehen und Ressourcen effizient genutzt werden können. Auch hier wurde deutlich: Netzwerke sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern zentrale Akteure im Wandel. Sie verbinden Menschen, bündeln Kompetenzen und schaffen Vertrauen – eine Voraussetzung dafür, dass digitale Lösungen nicht nur entwickelt, sondern auch langfristig verankert werden.
Konkret konnten auch hier Erfolge aus Brandenburg genannt werden, bei denen technische Transformationen umgesetzt und Kompetenzen aufgebaut werden konnten. Durch die Allianzen entstanden u.a.
- die Smart Village App,
- das Qualifikationsprogramm „Smart City Manager“, welches inzwischen von der Koordinierungs- und Transferstelle Smart City des Bundes weiterentwickelt wurde,
- das Potsdamer LoRaWAN-Netz und die Datenplattform,
- KI-basierte Chatbots sowie
- das Energiemonitoring Cottbus.
Die Diskussion zeigte, dass es nicht nur um Technik geht, sondern um Haltung, um Offenheit und um die Bereitschaft, voneinander zu lernen.
Die Erfahrungen aus Lübeck, Brandenburg und Berlin belegen: Wenn Kommunen sich vernetzen, entstehen nicht nur neue Ideen – sie werden auch schneller Realität. Gleiche Fehler müssen nicht immer von Neuem gemacht werden, sondern man kann voneinander lernen, was eine Art „Sprunginnovation“ durch Nachahmung und Optimierung ermöglicht.
Die Smart Country Convention machte deutlich: Gute Ideen entstehen lokal – aber sie wirken nur, wenn wir sie teilen. Netzwerke wie Smart-Region Brandenburg, welches durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg finanziell unterstützt wird, schaffen dafür die Grundlage.
Werden Sie Teil des Netzwerks Smart-Region Brandenburg – für mehr Austausch, Orientierung und Wirkung: https://www.digital-agentur.de/schwerpunkte/1/netzwerk-smart-region-brandenburg/