KI-Prompting für den Bürokratieabbau
Brandenburg hat sich den Abbau von Bürokratie groß auf seine Fahne geschrieben. Doch wie geht das? Und wie kann KI bei der Umsetzung helfen? Das wollten wir in der DigitalAgentur Brandenburg herausfinden. Unser Ergebnis: Ein Prompt, der es in sich hat.
Bürokratieabbau ist leichter gesagt als getan. Ein Blick auf eine der häufigsten Bürokratielasten, nämlich Berichts- und Nachweispflichten, zeigt warum. Bevor unnötige von nötigen Pflichten getrennt werden, braucht es eine Bestandsaufnahme. Die Landesministerien müssen die Berichtspflichten aus umfangreichen Gesetzes- und Verordnungstexten herausfiltern, wo sie festgeschrieben sind. Eine Herkulesaufgabe? Nicht, wenn die Landesbeschäftigten KI zur Hand nehmen!
Die Initiative lag beim Brandenburger Innenministerium. Gemeinsam mit der DigitalAgentur Brandenburg wurde auf die IHK Stuttgart zugegangen, um von den dortigen Versuchen zu lernen, Bürokratielasten mittels KI automatisiert aufzuspüren. Im nächsten Schritt hat die DigitalAgentur Brandenburg diese Aufgabe in einen Hackathon der TU München getragen. Dort haben die Studierenden des Seminars „Advanced Prompt Engineering“ von Prof. Djeffal einen raffinierten Prompt entwickelt, der von der DigitalAgentur anschließend iterativ getestet und optimiert wurde.
Große Sprachmodelle (Large Language Models – LLM) wie GPT, Claude, Mistral, LLaMa und Teuken sind ein vielseitig einsetzbares KI-Werkzeug. Sie eignen sich nicht nur zum Generieren von Texten, sondern auch zur Analyse von Dokumenten. So liegt es auf der Hand, ein Gesetzesdokument in Kombination mit einem Prompt, also einem Befehl, in ein Sprachmodell zu laden, um als Antwort eine Liste von darin eingeschriebenen Bürokratielasten in Sekundenschnelle zu erhalten. Und nicht nur das: Ein detaillierter Prompt kann ein Sprachmodell dazu bringen, die einzelnen Fundstellen zu klassifizieren, zuständigen Ministerien zuzuordnen und Vorschläge zur Entlastung zu machen.
Am Ende haben wir drei Ergebnisse erreicht: Das erste ist ein erprobter Prompt zum Aufspüren von Berichts- und Nachweispflichten in Gesetzes- und Verordnungsdokumenten, den wir hiermit zur freien Weiterverwendung teilen möchten. Das zweite Ergebnis ist die Erkenntnis, dass die Qualität des Outputs je nach Sprachmodell variieren kann. In jedem Fall sollte ein Modell mit ausreichend großem Kontextfenster verwendet werden. Und drittens haben wir schließlich gelernt, dass Prompting viel mehr sein kann, als einfache Fragen zu stellen, und trotzdem aber nicht schwer ist, wenn einige Grundregeln beachtet werden.
Weiterführende Links:
- Prompt zur Identifizierung von Bürokratielasten
- Präsentation des Prompts mit Erläuterungen
- Info-Café der #DABB zum Thema „Prompt Engineering“