
Lernphase zur Registermodernisierung: Kommunale Perspektiven im Fokus
Die Registermodernisierung gilt als Grundpfeiler einer digitalen Verwaltung. Ihr Ziel: Bürger:innen und Unternehmen stellen Daten der Verwaltung nur einmal bereit, Behörden können sie anschließend untereinander austauschen. Damit dieses „Once-Only-Prinzip“ Realität wird, braucht es neben technischen Lösungen auch abgestimmte Prozesse zwischen Bund, Land und Kommunen.
Das Ministerium für Justiz und Digitales (MdJD) und die DigitalAgentur Brandenburg (DABB) haben dazu eine Lernphase gestartet. Mit Unterstützung der Stadtschmiede wurde die Perspektive von Gemeinden, Ämtern, Städten und Landkreisen im Rahmen von insgesamt fünf Workshops eingeholt. Die Workshopergebnisse wurden durch Interviews mit Fachexpert:innen auf Landes- und auf kommunaler Ebene ergänzt. Ziel der Lernphase war es, die kommunale Perspektive von Anfang an einzubeziehen, zu erkunden, was Kommunen für die Registermodernisierung tun müssen und wie das Land sie dabei ggf. unterstützen kann.
Zentrale Erkenntnisse der Lernphase
- Verantwortlichkeiten: Kommunen benötigen mehr Transparenz, welche Aufgaben konkret auf sie zukommen – idealerweise in Form von Checklisten.
- Starke Abhängigkeiten: Die Umsetzung hängt stark von externen Softwareanbietern ab, was die digitale Souveränität einschränkt.
- Begrenzte Steuerungsmöglichkeiten des Landes: Das Land hat zwar das Wissen, aber ohne Vertragsbeziehungen mit diesen Softwareanbietern nur eingeschränkten Einfluss.
- Fragmentierte technische Strukturen: Dezentrale Lösungen erschweren Standardisierung und belasten kommunale IT-Abteilungen.
- Unsicherheit bei Kosten: Zusätzliche finanzielle Aufwände sind schwer planbar und könnten Kommunen überfordern.
Blick nach vorn
Die Lernphase zeigt: Registermodernisierung ist kein reines IT-Projekt, sondern ein Strukturprojekt. Sie bietet die Chance, historisch gewachsene Abhängigkeiten zu hinterfragen und digitale Souveränität zu stärken. Für eine erfolgreiche Umsetzung braucht es klare Aufgabenbeschreibungen, zentrale Unterstützungsangebote und eine realistische Kostenplanung.
Mit diesen Erkenntnissen ist ein wichtiger Schritt getan, um Brandenburgs Verwaltung zukunftsfest und bürger:innenorientiert aufzustellen.