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# KI

Anträge mit KI bearbeiten: Geht das schon?

Um das herauszufinden hat die DigitalAgentur Brandenburg eine Testphase gestartet, in der die Potsdamer Wohngeldbehörde mit einem KI-Startup für einige Wochen zusammengebracht wurde. Das Ergebnis war überraschend eindeutig. 

Aber zunächst zum Problem: Die letzte Wohngeldreform hat den Kreis der Anspruchsberechtigten deutlich vergrößert. Gleichzeitig konnte der Personalaufbau in den Wohngeldbehörden mit dem höheren Antragsaufkommen vielerorts nicht Schritt halten, so dass die Antragstellenden mit längeren Wartezeiten rechnen müssen. Zwar nutzen die meisten Kommunen nicht nur eine Online-Antragsstrecke, sondern auch eine Fachsoftware, mit der sie Wohngeld berechnen und rechtsverbindliche Bescheide erstellen. Doch dazwischen müssen die Sachbearbeitenden nach wie vor in kleinteiliger, händischer und zeitraubender Weise prüfen, ob alle geforderten Nachweise vorliegen. In diese Lücke stößt nun das KI-Startup mit seiner Lösung.

Der KI-Assistent liest Anträge automatisch ein, sortiert die Nachweise, prüft ob etwas fehlt, generiert bei Bedarf ein Nachforderungsschreiben, gibt Bearbeitungshinweise und beantwortet obendrein sämtliche Fragen der Sachbearbeitenden. „Ich bin überrascht, wie schlau die KI ist, zum Beispiel dass Widersprüche erkannt werden - das ist schon erstaunlich! Finde ich gut, wie die KI auf Anhieb die Eckpunkte der Anträge erfasst. Die KI nimmt uns schon viel Arbeit ab.“. So äußerte sich eine Mitarbeiterin der Potsdamer Wohngeldbehörde in den Interviews und brachte das Ergebnis unserer Begleitstudie damit auf den Punkt: zufriedene Sachbearbeitende, niedrige Fehlerquote und 21% Prozent Zeitersparnis, welche um weitere 16% erhöht werden kann, wenn der KI-Assistent zukünftig auch die eingelesenen Daten automatisch ins E-Aktensystem überträgt. 

Die Testphase in Potsdam hat uns gezeigt: Ja, es geht - die Technologie zur automatischen Analyse von Dokumenten ist funktional reif für den Einsatz zur Bearbeitung von Anträgen. Die nächste Frage lautet daher: Was müssen wir tun, damit eine solche Lösung im Produktbetrieb aller Brandenburger Wohngeldbehörden zum Einsatz kommt? In der Fortsetzungsfolge dieses Blogbeitrags werden wir daher davon berichten, wie wir gemeinsam mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (MIL) den landesweiten Rollout organisieren. Unser Fokus wird darauf liegen, für einen sachgerechten und verantwortungsvollen Einsatz von KI zu sorgen. Passende Dienstanweisungen sind wichtig, müssen aber durch Abschätzung der Risiken, durch Transparenz und durch Aufbau von KI-Kompetenz in den Behörden ergänzt werden. Ebenso werden wir berichten, mit welchen technisch-organisatorischen Maßnahmen die personenbezogenen Daten der Antragstellenden geschützt werden.  

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